Capital Investor
vom 04.02.2010
www.capital.de
Kompass für den Web-Dschungel
Kein Suchmaschinenersatz, aber nützlich: Das Web-Adressbuch.
Das Webadressbuch für Deutschland verspricht ein Ende der endlosen Sucherei im Internet. Das Nachschlagewerk bietet einen Überblick über 6.000 nützliche Internetseiten aus vielen Bereichen des täglichen Lebens.
Der Mensch hat es gerne geordnet. Denn sobald etwas nach einem bestimmten Schema geordnet ist, wird es überschaubar. Dementsprechend versucht der Mensch, alles überschaubar zu machen, auch das Wissen. Im Zeitalter der Aufklärung hießen diese Wissenssammler Enzyklopädisten und der Name Brockhaus ist nicht nur Bildungsbürgern ein Begriff. Im Zeitalter des Internets setzt Wikipedia die Tradition der großen Lexika fort. Doch diese Seite ist auch nur eine von vielen und auch als inzwischen umfangreichstes Lexikon der Menschheit kann sie der Informationsflut nur bedingt Herr werden.
Die Autoren des Web-Adressbuchs versuchen seit 13 Auflagen die Informationen auf dem traditionellen Medium Papier zu bündeln. Die 6.000 wichtigsten deutschen Internet-Adressen stellt die Redaktion auf rund 730 Seiten vor. Das ist zwar nur ein winziger Bruchteil dessen, was allein das deutsche Webuniversum ausmacht. Dennoch ist der Ansatz sinnvoll für alle, die sich langes Suchen ersparen wollen. Sie bekommen hier Web-Seiten zu etwa 30 übergeordneten Themenbereichen wie etwa Geld und Finanzen aufbereitet. Langwieriges Suchen in ellenlangen Google-Trefferlisten gibt es im Buch naturgemäß nicht. Ein zweiter Vorteil: Das Adressbuch erlaubt das zufällige Finden von Seiten, die man womöglich nie gefunden hätte.
Internet-Suchmaschinen wie Google liegen in Sachen Schnelligkeit eindeutig vorne, sofern man das, was man sucht, eng eingrenzen kann. Wer jedoch einen konkreten Einstieg erst suchen muss, hat gute Chancen im Web-Adressbuch fündig zu werden. Überflüssig werden Suchmaschinen mit dem Web-Adressbuch keineswegs, aber die unendlichen Weiten des Internets werden ein wenig überschaubarer.