Nico Meisner von Wein Blog
Beschreibe Deinen Blog in zwei Sätzen und erkläre, was das Besondere daran ist!
Im Blog gibt es einfach zugängliches Wissen über zufällig ausgewählte Weine aller Preisklassen und Regionen ohne kommerziellen Hintergrund. Bewertet wird nach Geschmack und Preis/Leistung.
Wie bist du auf die Idee gekommen einen eigenen Weinblog zu starten?
An meinem 40sten Geburtstag bat ich die eingeladenen Gäste, sich auf zwei Arten von Geschenken zu beschränken: entweder eine Erinnerung an gute gemeinsam verbrachte Zeit, oder eine gute Flasche Wein. Bei den Weinen hatte ich mir vorgenommen über jeden etwas zu schreiben und das in einem Blog zu veröffentlichen.
Welcher Wein ist dein persönlicher Favorit?
Mit Wein ist es wie mit Autos. Für die Rennstrecke hat man andere Favoriten wie für das Gelände. Fest steht aber: meine Lieblingsregionen sind in Spanien Rioja und das Priorat, in Italien Apulien. Ich trinke gerne komplexe, körperreiche Rotweine.
Welche Kriterien sind für dich bei der Bewertung eines Weines entscheidend?
Der positive Gesamteindruck. Der Wein muss schon an der Nase Spass machen, am Gaumen komplex und ausgewogen sein und einen schönen, möglichst langen Abgang haben.
Weißwein, Rosé , Rotwein oder doch lieber Sekt?
Am meisten und am liebsten trinke ich Rotweine. Aber dieser passt nicht immer. Gerade zum Essen darf man das Geschmackserlebnis z.B. von Gerichten mit Fisch oder Spargel nicht mit schweren Rotweinen stören.
Welcher ist der teuerste Wein, den du bisher getrunken hast?
Ich denke auf einer Verkostung mit Miguel Torres, 2015 bei Käfer in München. Das war ein Mas La Planta 1989. Schwer zu sagen was eine Flasche des Weins kosten würde, man kann den Wein dieses Jahrgangs nicht einfach irgendwo kaufen. Um die wahrscheinlich noch teureren französischen Premier Crus Weine der besten Jahrgänge aus den Médoc habe ich bisher einen Bogen gemacht, für das gleiche Geld bekommt man in anderen Regionen mehr ähnlich guten Wein.
Muss ein guter Wein zwingend teuer sein?
Was bei einem Wein als teuer empfunden wird ist natürlich immer subjektiv. Aber wenn man in der Preisklasse zwischen 5 und 10 Euro einen guten Wein bekommen will, muss man sich auskennen, gerade in Zeiten, wo in Onlineshops fast jeder Wein als sensationell günstig und Preisbrecher in der Klasse angeboten wird. Bei mir im Blog gibt es eine Kategorie „beste Preis/Leistung“. Da findet man auch richtig gute günstige Weine.
Hand aufs Herz: Hast du einen guten Wein im Keller, den du niemals trinken wirst, sondern nur besitzen willst? Wenn ja, welchen und warum?
Ich denke, solche Weine haben viele Weinliebhaber im Keller. Das sind bei mir meistens Weine mit großen Namen, von denen man wegen des schlechten Jahrgangs oder weil sie schon überlagert sind Angst hat, dass sie enttäuschen. Sowas macht man nicht auf, wenn man anspruchsvolle Gäste hat und auch nicht für sich alleine.
Jeder kennt das Problem: Man möchte eine gute Flasche Wein kaufen, steht vor dem Regal im Supermarkt und weiß nicht weiter: Was ist dein Rat für diese Situation?
Weine in Supermärkten bedienen meist einen breiten Geschmack und die Einkäufer der Supermarktketten bevorzugen Weine von großen Erzeugern, wo sie die besten Gewinnspannen haben. Am wenigsten falsch machen kann man meiner Meinung nach mit Weinen aus der neuen Welt (z.B. Südafrika & Südamerika) in der Preisklasse zwischen 5-10 Euro. Die sind meist gefällig und nicht zu banal.
Welche Web-Seiten zum Thema Wein benutzt du gerne?
Ich habe da keine Seiten die ich regelmäßig lese. Es gibt aber einige gute Facebook-Gruppen, wo sich die wirklich kompetente Leute tummeln und man auch Verweise auf viele gute Artikel auf den unterschiedlichsten Seiten im Web findet.
Abgesehen von deinem eigenen Blog - welche Weinblogs liest du am liebsten?
Gerne lese ich mal bei den Kollegen von Weinlakai und Weinkaiser rein.
Wie ist deine Sicht auf die Debatte über Schraubverschluss und Korken?
Am Ende zählt nur der Inhalt der Flasche und nicht wie die Flasche verschlossen ist. Gerade bei Weinen, die nicht für eine lange Lagerfähigkeit ausgelegt sind und die nicht erst mit den Jahren ihr Potential entwickeln müssen, ist gegen einen Schraubverschluss nichts einzuwenden.