Nike und Sarah von This is Jane Wayne
Warum hast du mit dem Bloggen angefangen? Wie bist du auf die Idee dazu gekommen?
Nike: Ich wollte nach meinem Studium nicht gleich in eine Festanstellung rutschen, sondern für mich selbst arbeiten und frei bleiben. Meiner besten Freundin ging es genauso und weil wir noch keinen Blog gefunden hatten, der unserem eigenen Geschmack entsprach, gründeten wir selbst einen. Heute ist This is Jane Wayne noch immer unser Hauptprojekt, bloß, dass wir inzwischen ein kleines Team aus freien Redakteurinnen gegründet haben.
An wen richtet sich euer Blog?
Nike: An Menschen, die Schönes ebenso schätzen wie Schlaues.
Was ist das Besondere an eurem Blog?
Nike: Ich hoffe, es ist die Kombination aus der Liebe zum geschriebenen Wort und optischer Ästhetik. Klimbim mit Hirn sozusagen.
Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Nike: Heute hü, morgen hott.
Hast du ein Vorbild? Wer ist es und warum?
Nike: Meine Mama ist die stärkste Person, die ich kenne. Sie ist eine gnadenlose Optimistin, die mir schon früh beigebracht hat, wie wichtig es ist, stets auf eigenen Beinen zu stehen.
Was ist dein Lieblingskleidungsstück?
Nike: Grundsätzlich: Schuhe. Da darf man seinem eigenen Stil auch mal fremdgehen und ein bisschen überschnappen. Ich habe beispielsweise ein Paar Saint Laurent „Babies“ mit Glitzersohle, obwohl man mich mit allem, was funkelt, normalerweise zur Verzweiflung treibt.
Was sollte jede Frau/jeder Mann im Kleiderschrank haben?
Nike: Ein Kleidungsstück mit Geschichte, das dem Gemüt guttut. Und Feinripp.
Welches ist dein „Trend-Teil“ für die kommende Saison?
Nike: Clogs zu übergroßen Kuschelpullis. Und Cropped Flared Pants – nicht nur Schlaghosen sind zurück, sondern auch Hochwasser!
Ohne welches Accessoire verlässt du nie das Haus?
Nike: Ich trage den gleichen Ring wie meine Mutter an der linken Hand und ein Armband aus Gold, in das die Initialen meines Sohnes eingraviert sind.
Welches Outfit geht immer?
Nike: Streifenhemden zu Skinny Jeans, die nur bis zum Knöchel reichen, dazu Loafer oder schlichte Turnschuhe.
Wodurch lässt du dich für deine Looks inspirieren?
Nike: Momentan liegt das Buch „Snapshots of Dangerous Women“ auf meinem Nachttisch. Ansonsten schaue ich mir viel bei Freundinnen ab, die nichts mit Mode am Hut haben. Das wirkt dem Einheitsbrei entgegen.
In welchen Online-Shops stöberst du am liebsten?
Nike: Bei The Outnet (www.theoutnet.com) und Etsy (www.etsy.com).
Welche Kriterien berücksichtigst du beim Kauf eines neuen Kleidungsstücks?
Nike: Ich habe kein Händchen für Basics, das ist schlimm. Ich mag besondere Stücke, die trotzdem nicht allzu sehr auffallen, sich gut anfühlen und bequem sind. Je älter ich werde, desto weniger kaufe ich, dafür werden die Stücke aber hochwertiger. Auf Zara (www.zara.com) und sämtliche Inditex-Konzerne verzichte ich – irgendwann hatte ich das Bedürfnis, der Wegwerfgesellschaft zumindest ein Stück weit die Stirn zu bieten. Das ist längst nicht genug, aber ein minikleiner erster Schritt.
Was hältst du von Haute Couture und High Fashion?
Nike: Ich liebe das eine wie das andere, sonst wäre ich wohl falsch in meinem Beruf. Haute Couture ist Kunst und großes Handwerk. Viele der maßgeschneiderten Kleider werden irgendwann in Museen gezeigt. Was High Fashion betrifft, verstehe ich die Kritik an den enormen Preisen – sofern man nur Logos und Materialien mit in die Bewertung einfließen lässt. Für mich geht es hierbei um Passion, um Geschichten, Träume und Bilder im Kopf, auch um Frauenbilder, um Wertschätzung und Ausdruck. Ich kann von anderen dennoch nicht erwarten, Verständnis für diese Faszination zu ernten. Am Ende kann Mode aber auch ein Hobby sein. Es gibt so vieles zu wissen und zu entdecken, da kommt es im Grunde nur nebenbei auf das eigentliche Tragen an.
Welcher ist dein persönlicher Lieblings-Mode-Blog? (abgesehen von deinem eigenen ;-)
Nike: Ich mag Text, deshalb ist Man Repeller (www.manrepeller.com) noch immer ganz vorn mit dabei. Ansonsten mag ich das Geschriebene von Pandora Sykes (www.pandorasykes.com) und den Stil von Gilda Ambrosio. Ansonsten mag ich es ganz klassisch auf Papier.